AK Digitale ID: Rückblick auf das erste Quartalstreffen zum Thema Organisationsidentitäten

Der Arbeitskreis Digitale Identitäten ist mit einem spannenden Thema ins neue Jahr gestartet: Organisationsidentitäten. Beim ersten Quartalstreffen hatten wir das Ziel, ein gemeinsames Grundverständnis für diesen zentralen Baustein digitaler Infrastrukturen zu entwickeln. Dafür konnten wir Herrn Mohns aus dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) als Impulsgeber gewinnen – vielen Dank an dieser Stelle!

In seinem Vortrag sowie in der anschließenden Diskussion und dem gemeinsamen Brainstorming standen insbesondere folgende Fragestellungen im Mittelpunkt:

  • Welche rechtlichen Grundlagen bestehen für Organisationsidentitäten?
  • Wie ist der aktuelle Umsetzungsstand in Deutschland und Europa?
  • Welche Herausforderungen und Potenziale ergeben sich für Verwaltung, Wirtschaft und andere juristische Personen?

Unsere zentralen Learnings aus der Sitzung:
  • Die Org-EUDI-Wallet muss – wie die Wallet für natürliche Personen – bis Ende 2026 bereitstehen.
  • Das BMI erkennt an, dass die Wallet für Unternehmen zusätzliche und zum Teil andere Nutzungsanforderungen erfüllen muss als die Wallet für Bürger:innen.
  • Die eIDAS-Verordnung enthält bislang nur rudimentäre Vorgaben zur Org-Wallet. Ihre Ausgestaltung ist aktuell noch ein „Nachsatz“ zur Wallet für natürliche Personen – hier besteht noch erheblicher Konkretisierungsbedarf.
  • Bis Ende 2026 soll zunächst eine Minimal-Lösung bereitgestellt werden: die Ablage einer Legal Person Identification (Legal PI) in der persönlichen Wallet berechtigter Vertreter:innen eines Unternehmens.
  • Welche Identifikation in Deutschland als Legal PID fungieren soll, ist derzeit noch offen. Mehrere Kandidaten auf nationaler und europäischer Ebene stehen zur Diskussion – die Auswahl muss sorgfältig mit Blick auf bestehende föderale IT-Strukturen erfolgen.
  • Die Abgrenzung zur bestehenden Infrastruktur, insbesondere zum Unternehmenskonto, ist aktuell noch nicht abschließend geklärt. Auch die neue „European Business Wallet“ sowie produktive Org-Wallets etwa in Catena-X werfen Fragen zur Interoperabilität und Harmonisierung auf.
  • Eine der größten Herausforderungen bleibt es, die rechtlichen Vorgaben zur Registermodernisierung mit der Entwicklung der Wallet so zu verzahnen, dass keine doppelten Umsetzungsaufwände durch parallele Renovation und Neubau entstehen.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt mit wertvollen Einblicken und viel Stoff für die weitere Arbeit im AK Digitale Identitäten. Die Komplexität rund um Organisationsidentitäten zeigt: Es bleibt spannend – und es bleibt viel zu tun!

Text: Sprechendenkreis des AK Diversity


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