Fünf Forschungsteams konkurrieren im Finale des Science-Dialog-Wettbewerbs um insgesamt 9000 € Preisgelder für Forschungsarbeiten mit herausragender Praxisrelevanz für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Am 19. Juni 2023 entscheidet das Publikum auf dem Zukunftskongress Staat & Verwaltung in Berlin über die Gewinner:innen. Der Preis soll den Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft bei der Verwaltungsdigitalisierung stärken.
Der Science Dialog will Wissenschaft und Praxis der Verwaltungsdigitalisierung miteinander ins Gespräch bringen. Der Preis soll Forschende motivieren, die Handlungsempfehlungen und Implikationen ihrer Arbeit in den Vordergrund zu stellen. Dazu bietet er Wissenschaftler:innen eine publikumswirksame Bühne für ihre Forschung auf dem Zukunftskongress Staat & Verwaltung am 19. Juni in Berlin und in Fachmedien.
Die Jury mit Expert:innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft hat aus 18 eingereichten Forschungsprojekte fünf Finalist:innen ausgewählt:
- Prof. Dr. iur. Christoph Schmidt von der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg tritt mit der Einreichung “Quo vadis, Finanzverwaltung? Potenziale und Herausforderungen eines künftigen KI-Einsatzes” im Finale an. Dabei geht es um Entscheidungsunterstützung und Automatisierung von Vorgängen in der Steuerverwaltung, sowohl bei der Steuererklärung durch die Bürger:innen als auch bei der Prüfung im Finanzamt.
- Den Beitrag “Data & Smart City Governance – Datengetriebene Daseinsvorsorge gemeinwohlorientiert realisieren” präsentieren Maurice Stenzel und Alexandra Auer vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft zusammen mit Nikolaus de Macedo Schäfer vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Am Anwendungsfall des städtischen Luftqualitätsmanagement hat das Team ein übertragbares technisches und organisatorisches Modell zur Data Governance unter Beteiligung von Wirtschaft, Verwaltung und Bürgerschaft entwickelt.
- Dr. Kristina S. Weißmüller von der Vrije Universiteit Amsterdam und Prof. Dr. Adrian Ritz von der Universität Bern stellen ihr Projekt “Collaborating and Co-creating the digital transformation: Empirical evidence on the crucial role of stakeholder demand from Swiss municipalities” vor. Auf der Basis einer landesweiten Befragung von Schweizer Gemeinden haben sie herausgearbeitet, dass Akteuren von außerhalb der Behörden eine entscheidende Rolle bei der kommunalen Verwaltungsdigitalisierung spielen.
- Christiane Wegner, Innovationsingenieurin der MACH AG, vertritt das Team der Universität zu Lübeck, Hansestadt Lübeck und MACH AG, das unter dem Dach des Joint eGov and Open Data Innovation Lab die Frage “Wie Verwaltungen die Datenkompetenz der Bürger*innen fördern können?” bearbeitet. Das BMBF-geförderte Forschungsprojekt entwickelt interaktive Anwendungen, die Bürger:innen nachvollziehbar machen, wie und wozu die öffentliche Verwaltung ihre persönlichen Daten verwendet.
- Zum “Digitaltauglichen Steuerrecht” sprechen Chiara Endres von der LMU München und Kathleen Jennrich vom Bundesfinanzministerium. Aus Hackathons, in denen interdisziplinäre Teams aus Jurist:innen, IT-Expert:innen und Verwaltungspraktiker:innen bestehende Steuergesetze in digitale Anwendungen übersetzten, leitete das Team Empfehlungen für die Umsetzung des neuen Digitalchecks für Gesetze auf Bundesebene ab.
Die Finalist:innen haben auf dem Zukunftskongress Staat & Verwaltung jeweils etwa 8 Minuten, um das Publikum von der Relevanz ihres Forschungsprojekts zu überzeugen. Die Teams erhalten als Teil des Wettbewerbs ein Präsentationstraining.
2022 gewannen den Science-Dialog-Wettbewerb der “eGov-Campus”, eine hochschulübergreifende Weiterbildungsplattform zur digitalen Transformation der Verwaltung,„Smart Assistant, bring uns noch kinderleichter Kindergeld!“, ein KI-gestützter Sprachassistent zur Beantragung von Kindergeld und die Skizze eines „Open-Source-Ökosystem für die öffentliche Verwaltung“.
Der Science Dialog ist eine gemeinsame Initiative des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums, der wegweiser GmbH und der init AG. Er wird seit 2019 vergeben.