Ins Netzwerk gefragt: Markus Keller

Wer tummelt sich eigentlich im Fachnetzwerk NEGZ? Davon vermitteln wir anhand kurzer Interviews mit NEGZ-Mitgliedern regelmäßig einen Eindruck. Dabei geht es um ihre Geschichte in der digitalen Verwaltung, ihre Interessen — und natürlich das NEGZ.

Wer sind Sie und was haben Sie mit dem Thema der digitalen Verwaltung zu tun?

Ich bin Markus Keller und arbeite bei der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Als gebürtiger Bayer mit halb finnischen Wurzeln habe ich Gesetzgeber und Regierung ab 2001 aus der Nähe beobachtet. Seit Mitte 2021 arbeite ich für die AKDB als kommunalen IT-Dienstleister. Die AKDB arbeitet seit 1971 an digitaler Verwaltung. Studiert hatte ich Jura.

Wie sind Sie zur Verwaltungsdigitalisierung gekommen?

Meine erste Berufslebenshälfte war stark vom SGB II (Hartz IV) und dem kommunalen Gestalten der Jobcenter geprägt. Dabei habe ich viel über Grundsatzfragen, Organisation, Indikatoren, Messgrößen und Wirkungszusammenhänge sowie Verwaltungssteuerung gelernt. In meiner zweiten Berufshälfte will ich gerne den Transformationsprozess der Verwaltung in die digitale Zeit begleiten und beschleunigen.

Wie erklären Sie einem Fünfjährigen, was Sie machen?

Meine Firma hilft dem Staat, also Kita, Strom, Feuerwehr, Wasser und Abwasser, Polizei, Straßen, Müllabfuhr und allen Ämtern dabei, mit technischer Unterstützung allen Menschen ein funktionierendes und sicheres Umfeld bereitzustellen. Ich helfe meiner Firma bei dieser Aufgabe.

Was hat Sie im E-Government zuletzt begeistert?

Wenn sich die Verwaltungsanwendung besser anfühlt als in der Wirtschaft. Wir erheben bei unserem framework for eGovernment deployment Statistik und Feedback so, dass ein zeitgemäßer Überblick verfügbar ist.

Zu welcher Frage wünschen Sie sich mal eine NEGZ-Kurzstudie?

Digitalisierung finanziert sich selbst – gute Digitalisierung spart strukturell und langfristig Aufwand und bringt mehr Funktionalitäten. Wenn wir das anhand einiger Beispiele zeigen, können wir einen Run auf Digitalisierung auslösen, mit dem wir das Zusammenbrechen von Verwaltung wegen demographisch absehbaren Personalmangels vielleicht gerade noch abwenden können.

Welche eine Sache im deutschen E-Government würden Sie sofort ändern, wenn Sie könnten?

Die fehlende Digitalverfassung und die deshalb fehlenden generischen Grundlagen für digitale Verwaltung sollten wir schaffen. Keine Maßnahmen und keine Umsetzungsprojekte, sondern wirkliche Grundlagen – wie die Internetprotokolle für das Internet. Entwicklungsoffen, inhaltsoffen, unabhängig von Ressorts und Verwaltungsgegenständen.

Warum würden Sie eine Mitgliedschaft im NEGZ empfehlen?

Noch vermute ich (hoffnungsfroh), dort Interessierte für die gemeinsame Gestaltung digitaler Zukunft zu finden.

Stellen auch Sie sich und Ihre Gedanken bei „Ins Netzwerk gefragt“ vor! Wer Mitglied im NEGZ oder Angehörige:r einer NEGZ-Mitgliedsorganisation ist, kann unseren Fragebogen sofort ausfüllen.

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