Interview: Staat in die Zukunft als Initiative des NEGZ

„Staat in die Zukunft“ – kurz: #SidZ – ist ein jährlich stattfindendes Online-Barcamp, das den Wandel im öffentlichen Sektor vorantreibt. Die Initiative wurde 2022 von engagierten Fellows der Bundesregierung (Work4Germany) ins Leben gerufen und wird seitdem ehrenamtlich organisiert. SidZ bringt Menschen aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, die sich für eine moderne, nutzerzentrierte und zukunftsfähige Verwaltung starkmachen – genau wie das NEGZ. Seit diesem Jahr ist SidZ eine Initiative des NEGZ. Mehr dazu hier im Interview mit dem Orgateam:


Was ist #SidZ?

Das Online-Barcamp “Staat in die Zukunft”, kurz: SidZ, wurde 2022 von Fellows der Initiative des Digitalservices, Work4Germany (W4G), ins Leben gerufen. SidZ ist eine rein private, ehrenamtliche Initiative von engagierten Menschen, die im oder für den öffentlichen Sektor arbeiten. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Transformation der deutschsprachigen Verwaltung voranzutreiben und zu unterstützen, in dem wir good practices teilen und einen Raum für die Vernetzung, den Austausch und das Lernen voneinander schaffen.

Einmal im Jahr laden wir zu einem Online-Barcamp ein. Es findet immer im Januar oder Februar statt, auch um die Aufbruchstimmung zu Jahresbeginn aufzugreifen. Über den Tag verteilt finden mehrere Sessions zu ganz unterschiedlichen Themen statt. Wir möchten mit SidZ einen Beitrag leisten, damit Veränderungspotenziale in Verwaltungen identifiziert und innovative und nutzerzentrierte Arbeitsweisen und -methoden zur Anwendung kommen. Ziel ist, den Wandel der Arbeitskultur von innen heraus voranzutreiben.

Wer soll bei den Barcamps mitmachen und weshalb?

Wir bringen Menschen aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, denn wir glauben fest daran, dass der Schlüssel zu Veränderung und Verständnis im Miteinander liegt. Bei einem Barcamp spricht man nicht von “Teilnehmern”, sondern von “Teilgebenden”, weil man immer auch etwas gibt, gleich ob man eine Session leitet oder auf andere Art dabei ist. Alle, die im oder für den öffentlichen Sektor arbeiten, sind herzlich eingeladen, sich selbst und ihr Herzensthema einzubringen. Wir lernen uns kennen und schätzen, bauen Netzwerke und werden gemeinsam besser. Es gibt im Grunde nur zwei Regeln: keine Werbung und nach 45 Minuten endet die Session. Ansonsten kann und darf ALLES passieren.

Was waren eure Highlights aus den letzten Barcamps?

Es fällt nicht leicht, ein Thema rauszugreifen. Von Fehlerkultur über Besprechungen als Katalysator für Kulturwandel bis hin zu einer wissenschaftlichen Begleitung von Behördenentwicklung – die Vielfalt an Themen macht SidZ aus. 2025 sprachen wir z.B. auch über Trauerkompetenz in Veränderungsprozessen. Wir möchten Menschen ermutigen, Themen einzubringen, die ihnen unter den Nägeln brennen, die sie bewegen. Es lohnt sich, über jedes dieser Themen zu sprechen. Die Erfahrung zeigt, dass sich immer andere Menschen finden, die etwas dazu beitragen und das Thema gemeinsam weiterentwickeln können.

Besonders dankbar sind wir für die alljährlichen Grußworte von Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung und die Unterstützung aus dem BMI sowie von weiteren Verwaltungsorganisationen, wie z.B. der Digitalakademie der Bundesakademie der öffentlichen Verwaltung (BaköV).

Wer steckt hinter SidZ und wie arbeitet ihr?

Um einige der W4G-Fellows aus der ersten SidZ-Runde im Jahr 2022, Fatima Giuliano-Arnaout, Barbara Hilgert, Manuela Stark und Gerald Schulz, haben sich im Laufe der Zeit weitere Menschen versammelt, die sich innerhalb oder außerhalb der Verwaltung für eine Modernisierung der Verwaltung engagieren: für eine bessere Zusammenarbeit, für gelingende Prozesse, für eine zukunftsfeste Verwaltung. Wir verstehen uns als selbstorganisiertes Team. Jedes Teammitglied bringt sich in der Vorbereitungszeit in dem Umfang ein, der ihm oder ihr gerade möglich ist. Das erfordert ein hohes Maß an Eigenverantwortung und, Flexibilität sowie gute Kommunikation von allen. So viel Kreativität und positive Teamdynamik zu spüren, ist einfach nur großartig.

Hier klicken, um mehr über das Orgateam zu erfahren.

Warum schlüpft SidZ jetzt unter das Dach des NEGZ?

SidZ hat sich etabliert. Wir bereiten gerade das vierte Barcamp vor. In der ersten Runde waren nur Beschäftigte der obersten Bundesbehörden angesprochen. Wir haben den Kreis der Adressaten auf Beschäftigte aller Verwaltungsebenen plus Wissenschaft und Privatwirtschaft erweitert. Ebenso wie das NEGZ sind wir überzeugt, dass wir das Silodenken hinter uns lassen müssen und uns das Denken in Zuständigkeiten im Bemühen um die Transformation der deutschsprachigen Verwaltung nicht voranbringt; wir finden es wichtig und richtig, aufgaben- und prozessorientiert zu denken und über den Tellerrand zu blicken.

Wir glauben, dass im Bereich der Aus- und Fortbildung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors die Zeit reif ist für Konsolidierung und Bündelung von Ressourcen. Wir wollen nicht mit all den anderen tollen Initiativen, die es in diesem Bereich gibt, um Aufmerksamkeit buhlen.
Daher macht es für uns Sinn, mit dem NEGZ zu kollaborieren und die gemeinsame Sache zusammen voranzubringen.

Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen dem NEGZ und SidZ (außer dem “Z” im Namen?)

Das “Z” ist eine sehr schöne Gemeinsamkeit, denn es hat ein bisschen was von einem Blitz. So ein Blitz kann uns wachrütteln, und auch manch gute Idee kann einschlagen wie ein Blitz – im positivsten Sinn. Solche Ideen wollen wir mit SidZ verbreiten, ebenso wie das NEGZ. Außerdem wollen NEGZ und SidZ Menschen vernetzen, eine Verbindung zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft schaffen. Beide Initiativen sind offen für Neues und scheuen auch Experimente nicht. Insofern ist die Zusammenarbeit win-win für beide Seiten und doppelter Gewinn für die Verwaltungstransformation.

Was ändert sich durch die Zusammenarbeit?

Nach außen nicht viel. Das Format bleibt in bewährter Form bestehen. Das Orgateam ist auch komplett weiter an Bord. Das NEGZ bietet uns einen neuen Rahmen und technische Unterstützung. Wir hoffen, durch die Kooperation mit dem NEGZ noch mehr Menschen zu erreichen und für dieses Format zu begeistern. Auch alle alten Hasen und jungen Verwaltungsenthusiasten aus dem NEGZ-Netzwerk sind herzlich eingeladen, eine Session anzubieten oder einfach nur dabei zu sein. Wir freuen uns auf jeden neuen Kontakt!
Und auch die Vernetzung in die vielfältigen im NEGZ organisierten Projekte wird für beide Seiten ein großer Gewinn.

Das nächste SidZ wird voraussichtlich Ende Januar 2026 stattfinden. Um eine möglichst breite Teilnahme zu ermöglichen, wird der Termin wie immer außerhalb der Sitzungswochen des Deutschen Bundestages liegen. Alle Neuigkeiten und konkreten Termine könnt ihr über den NEGZ-Newsletter und die LinkedIn-Kanäle des NEGZ sowie von SidZ erfahren.


Mehr zu Staat in die Zukunft:

#SidZ-Website:

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner