Führung im digitalen Zeitalter

Das Potenzial von Peer-Group Mentoring für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors
Michael Koddebusch · Carolin Kister · Franka Eberhardt · Paul Kruse · Marcel "Otto" Yon

2025 | NEGZ-Kurzstudie 37

DOI 10.30418/2626-6032.2025.37


Die vorliegende Studie liefert einen Beitrag zur holistischen Betrachtung von Kompetenzen und Kompetenzentwicklung von Führungskräften im öffentlichen Sektor. Konkret legt sie ein Modell für Peer-Group Mentoring-Programme im öffentlichen Sektor vor, deren Schwerpunkt auf der Entwicklung der „unsichtbaren“ Kompetenzdimensionen liegt. Peer-Group Mentoring und Formate des geleiteten Erfahrungsaustauschs bergen ein besonderes Potenzial für das Erlernen der sichtbaren Kompetenzdimensionen Wissen und Fähigkeiten sowie speziell für das Erlernen der unsichtbaren Kompetenzdimensionen Selbstwahrnehmung und Charakterzüge und Motive.

Konkret sollte ein Peer-Group Mentoring Teilnehmende in ihrem Führungsalltag begleiten, sodass sie einen direkten Bezug zur Praxis haben. Die Führungskompetenzentwicklung
wird dabei durch drei Programmkomponenten unterstützt:

  • 1. Seminar: Schaffung der theoretischen Grundlagen diverser Führungsstile
  • 2. Simulation: Erprobungsraum zur Anwendung des Gelernten in einem geschützten Raum
  • 3. Forum: Geleiteter Erfahrungsaustausch der Peers mit Fokus auf Selbstreflexion und persönlichem Wachstum

Durch diese Konfiguration wird ein besonderer Fokus auf die unsichtbaren Kompetenzdimensionen – insbesondere die Selbstwahrnehmung – gelegt. Diese waren in Interviews mit Führungskräften des öffentlichen Sektors eher unterrepräsentiert und werden in Führungskräfteprogrammen bislang nicht systematisch gefördert. Um dieses bisher ungenutzte Potenzial in der Führungskräfteentwicklung zu heben, eignet sich in besonderer Weise das Format des Peer-Group Mentorings. Neben der Vorstellung eines präskriptiven Modells zur Implementierung von Peer-Group Mentoring liegt der Beitrag der Studie vor allem in dem Plädoyer, strukturierter Führungskräfteentwicklung generell mehr Beachtung zu schenken. Dabei sollten Verantwortliche sowohl auf bisher weniger beleuchtete Kompetenzdimensionen eingehen, als auch innovative Formate der Kompetenzentwicklung, wie das Peer-Group Mentoring, stärker einbinden.


Diese Publikation jetzt teilen:
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner