Sharing Economy

Potential im öffentlichen Sektor
Dian Balta, Sara Hofmann, Peter Kuhn, Helmut Krcmar

2019 | NEGZ-Kurzstudie 5

DOI 10.30418/2626-6032.2019.05


Das gemeinschaftliche Teilen von Ressourcen ist ein signifikantes Phänomen im privaten Sektor. Bekannte Beispiele für die sogenannte Sharing Economy sind Airbnb und car2go. Sie unterscheidet sich in grundlegenden Prinzipien von klassischen wirtschaftlichen Angeboten. Zu diesen Prinzipien zählen mehrdimensionale Märkte, Crowdsourcing und empfehlungsbasiertes Vertrauen. Der Erfolg von Sharing-Economy-Konzepten lässt sich mithilfe von Veränderungen gesellschaftlicher Schlüsselwerte erklären und ist getrieben von sozialen und ökologischen, aber insbesondere technischen Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnik. Neben den Versprechen der Sharing Economy wie Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz treten auch ihre Risiken und Herausforderungen zutage. Unter anderem sind die Rollen und Verantwortlichkeiten bei entsprechenden Diensten nicht immer eindeutig, es gibt teils negative Nebeneffekte und es entstehen neue datenschutzrechtliche Fragestellungen.

Im öffentlichen Sektor ist das Phänomen bislang kaum präsent. Dabei können auch staatliche Einrichtungen grundsätzlich alle drei typischen Rollen der Sharing Economy (Konsumentin, Besitzerin und Plattformbetreiberin) wahrnehmen. Gleichzeitig ist eine Übertragung der Konzepte und deren Umsetzung aus dem privaten Sektor nur beschränkt auf den öffentlichen Sektor möglich, bedingt durch die unterschiedlichen Rahmenbedingungen.

Diese Kurzstudie untersucht, welches Potential die Sharing Economy im öffentlichen Sektor in Deutschland hat. Dabei werden die folgenden zwei Fragen adressiert: (i) Welche Anwendungen der Sharing Economy sind bereits im öffentlichen Sektor zu finden? (ii) In welchen Bereichen und unter welchen Voraussetzungen kann Sharing Economy

im öffentlichen Sektor in Deutschland eingesetzt werden? Basierend auf Literaturrecherchen, Interviews und einem Workshop mit Expertinnen und Experten wurden im Rahmen der Kurzstudie erste Untersuchungen zum Potential der Sharing Economy im öffentlichen Sektor durchgeführt. Dabei werden nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen identifiziert und eine erste Grundlage – basierend auf Stärken, Schwächen, Chance und Gefahren – für die Analyse zukünftiger Anwendungsfälle geschaffen. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für die Ausschöpfung des identifizierten Potentials abgeleitet: Identifikation relevanter Ressourcen, Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen, Definition von Prozessen sowie Ausbau von Informationsangebot und Umdenken im Management.


Diese Publikation jetzt teilen:
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner